Kühlen & Co.
Tipps bei Prellungen
Prellung kühlen
Bei Prellungen gilt die Devise: Kühlen, kühlen und nochmal kühlen. Wer in den ersten zehn bis 15 Minuten schnell und richtig reagiert, kann vermeiden, dass sich der Gewebeschaden ausbreitet. Bluterguss, Schwellung und Schmerzen können so reduziert werden. Wie das funktioniert? Die Kälte bewirkt, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen (med. „Vasokonstriktion“) und sich so nicht noch mehr Blut und Gewebsflüssigkeit ansammeln können. Zum Kühlen können Kältepackungen („Ice-Packs“) oder ein Plastikbeutel mit zerstoßenem Eis verwendet werden. Zur Not tut es auch ein in kaltem Wasser getränktes Tuch.
Kältepackungen nie direkt auf die Haut auflegen – um Erfrierungen zu vermeiden, sollte immer ein Tuch dazwischen gelegt werden.
Druckverband anlegen & Körperteil hochlagern
Auch eine leichte Kompression des verletzten Bereichs durch einen Druckverband ist eine wichtige Erste-Hilfe-Maßnahme bei Prellungen. Dazu wird eine elastische Binde angebracht, die nicht zu eng sitzen darf. Dabei sollte die betroffene Körperregion weiter gekühlt und außerdem hochgelagert werden – auch das wirkt Schwellungen und Schmerzen entgegen.
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Wärme zum richtigen Zeitpunkt einsetzen
In der Akutphase einer Prellung ist Wärme keine gute Idee. Denn sie bewirkt, dass die Gefäße sich weiten. Dadurch wird die Durchblutung angekurbelt und die Einblutung ins Gewebe verstärkt. Eine häufige Folge: Blutergüsse, Schwellungen und Schmerzen verschlimmern sich.
Ist der Heilungsprozess hingegen fortgeschritten und die akute Einblutung gestoppt, kann eine Behandlung mit Wärme sogar hilfreich sein. Denn sie fördert die Stoffwechselaktivität im Gewebe und regt so unter anderem den Lymphfluss an. Auf diese Weise können die Abbauprodukte der Verletzung schneller abtransportiert werden.
Wärme frühestens nach 48 Stunden anwenden – und nur dann, wenn alle Anzeichen einer akuten Entzündung (z. B. Schwellung, Hitzegefühl) abgeklungen sind.
Sport: Wann ist Training wieder möglich?
Wie bei anderen Verletzungen auch, ist bei akuten Prellungen zunächst Pausieren angesagt. Denn Bewegung kurbelt die Durchblutung an. Dadurch können sich Schwellungen verstärken und sogar Gefäße geschädigt werden. Doch wann darf man nach einer Prellung wieder Sport treiben? Als Faustregel gilt: In dem Maße, in dem Schwellung und Schmerz abklingen, können Sie auch langsam wieder sportlich aktiv werden.
Gehen Sie niemals gegen den Schmerz an. Bewegung bis an die Schmerzgrenze ist erlaubt, niemals darüber hinaus!
Im Zweifel zum Arzt
Leichte Prellungen lassen sich in der Regel gut selbst behandeln. In einigen Fällen ist allerdings ein Arztbesuch notwendig. Das gilt zum Beispiel bei starken oder großflächigen Prellungen oder wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass innere Organe, Augen oder Gehirn betroffen sind. Auch starke Schwellungen, Blutergüsse oder Einschränkungen der Beweglichkeit sollten ärztlich abgeklärt werden. Grundsätzlich ist eine Untersuchung durch einen Arzt erforderlich, wenn es bei Säuglingen oder älteren Menschen zu einer Prellung gekommen ist.